Diese Chronik stützt sich auf alte Zeitungsartikel, Vereinsprotokolle und Unterlagen bzw. Fotos von Vereinsmitgliedern. Besonders verdienstvoll hat hier das verstorbene Ehrenmitglied Peter Wehner gewirkt. Er hat viele der alten Materialien zusammengetragen, kommentiert und archiviert.
Vorgeschichte
Die ältesten Luftsportvereine Deutschlands entstanden in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. So zählen die 1908 gegründeten Vereine „Hamburger Verein für Luftfahrt e. V.“ und der „Frankfurter Verein für Luftfahrt e.V.“ wohl zu den ältesten Deutschlands. Zahlreiche ihrer Mitglieder flogen später als Piloten in den noch jungen Luftstreitkräften Deutschlands im 1. Weltkrieg. Während des Krieges entstanden keine weiteren Luftsportvereine mehr, da alle Ressourcen für die Rüstungsindustrie und den Krieg gebraucht wurden. Doch nur kurze Zeit nach dem Ende des 1. Weltkriegs siegte der Traum vom Fliegen wieder über alle negativen Folgen des Krieges und es wurden ab 1919 erneut Luftsportvereine gegründet, wobei der Motorflug aufgrund von Einschränkungen (Verbot durch den Versailler Vertrag) als Kriegsfolge zunächst in den Hintergrund trat. Als Vorbild diente häufig die Wasserkuppe, ein Ort, an dem das motorlose Fliegen zwar nicht erfunden, der Segelflug jedoch weiter entwickelt und die Kunst des motorlosen Fliegens verfeinert wurde.
Gründung der Karlstadter Ortsgruppe des Fränkischen Vereins für Luftfahrt
Als Initiator bzw. Gründervater des Luftsport-Clubs Karlstadt wird Josef Kroth genannt, ein ehemaliger Kampfflieger aus dem 1. Weltkrieg, der sich als Kaufmann in Karlstadt niederließ und der sich seine Flugbegeisterung auch über das Kriegsende hinaus bewahrt hatte. Nach zahlreichen Besuchen auf der Wasserkuppe fasst er den Entschluss, in Karlstadt einen Luftsportverein zu gründen.

Die Zeit nach der Vereinsgründung bis 1933
Nachdem der neue Verein noch über kein Flugzeug verfügte, fand als erste Aktivität am 25. Juni des Gründungsjahres auf dem alten Sportplatz am Main zunächst ein Flugmodellwettfliegen statt. Doch schon bald sollte die „flugzeuglose Zeit“ für den Verein vorbei sein.
Der Chronist Peter Wehner schreibt: „In unermüdlicher Arbeit, mit Opferfreudigkeit und unverbrüchlicher Kameradschaft wird in diesem Jahr 1922 der erste Hängegleiter nach Plänen von Willi Pelzner erworben… Mit seiner Konstruktion errang er auf der Wasserkuppe beachtliche Erfolge… Ein Freudentag im Leben der Karlstadter Jungflieger war der erste Luftsprung mit Enst Frank, Karl Brunner, Karl Ziegler und Otto Wehrmann.“

Die erste Flugzeughalle
Nun kann ein Hängegleiter ja nicht im Freien stehen, sondern muss trocken untergebracht werden. Da man ja am Saupurzel fliegen wollte, begann man in seiner Nähe mit der Suche nach einer Unterstellmöglichkeit und wurde auch fündig. Die „Luftfahrer“ stießen auf die Schäferhalle des Karlstadter Schäfers Weckbach im südlichen Teil des Saupurzels. Man wurde mit dem Schäfer einig und schon wurde nach einigen Umbauten aus dem Schafstall eine „Fliegerhalle“.
Die ersten Flugversuche
Einer der damaligen Piloten, Karl Ziegler, beschrieb in einem Brief an Peter Wehner die ersten Flugversuche: „Wir trafen alle Vorbereitungen, bis eines Tages der ersehnte Vogel eintraf… An einem Dachbalken wurde der Drachen, ein Hängegleiter, aufgehängt und jeder der kleinen Truppe durfte sich einmal einhängen. Auf die Hütte wurde eine Windhose (Anmerkung: ein Windsack) gesetzt und wir waren zum ersten Start bereit. An einem Hang des Saupurzels ließen wir den Drachen ohne Bemannung steigen. Eine Freude unter uns, das Ding flog tatsächlich zehn Meter hoch. Beim nächsten Start stieg der Leichteste unter uns ein. Wir liefen mit dem Schleppseil in der Hand, was wir konnten, bis der Hängegleiter eine Höhe von zirka acht Metern erreichte.“
Brüche und Stürze waren bei den Flugversuchen damals fast an der Tagesordnung. Deshalb blieb den Fliegern nichts anderes übrig, als in der flugfreien, kalten Jahreszeit noch einige dieser Segler nachzubauen. Als ein Bestand von drei Hängegleitern erreicht war, wurde im nächsten Jahr enthusiastisch eine Flugveranstaltung geplant und durchgeführt. Diese erwies sich dann jedoch als peinlicher Reinfall. Karl Ziegler schreibt: „… Für uns war dieser Tag eine große Pleite, denn der Wind blieb aus und alle lachten über unseren Wahnsinn.“ Nach diesem deprimierenden Ereignis sah der 1. Vorsitzende des Karlstadter Luftfahrtvereins Josef Kroth ein, dass man so fliegerisch nicht mehr weiter kam. Nach der Besichtigung eines doppelkufigen Sitzgleiters bei einem Besuch der Segelfliegergruppe in Würzburg beschloss der Vereinsvorstand, ein solches Modell zu kaufen. Es handelte sich bei der Anschaffung im Jahr 1925 um die Neukonstruktion (von Oscar Dinort) eines Sitzgleiters, beschrieben wurde er als … „eleganter Vogel, der uns viel Freude und Spaß bereitete. Nur war er für die Windverhältnisse am Saupurzel zu schwer …“ Man flog die Sitzgleiter, indem man sich mit dem linken Arm an einer Strebe festhielt und mit der rechten Hand steuert. Mit den ausgestreckten Füßen wurde das Seitenruder betätigt. Ein Cockpit gab es nicht.

Zur Finanzierung der Anschaffungen und des Flugbetriebs veranstaltete der Verein die Fliegerbälle, die nach den Zeitungsausschnitten zu den herausragenden gesellschaftlichen Ereignissen ihrer Zeit gehörten. Um Werbung für den Flugsport zu machen wurde in Zusammenarbeit mit dem Motorsportclub ADAC Karlstadt eine sogenannte Ballonverfolgung organisiert, die ebenfalls viel Aufsehen erregte und eine große Menschenmenge begeisterte: „Spätestens 20 Minuten nach der Landung musste der Ballonkorb durch die Verfolger (in Autos oder auf Motorrädern) mit der Hand berührt werden. Wer Sieger dieser Ballonrallye wurde geht aus dem vorliegenden Bericht leider nicht hervor.
Langsam etablierte sich in den folgenden Jahren der Segelflug am Saupurzel und wurde zum Mittelpunkt fränkischer Segelfliegertradition. Der Chronist Peter Wehner schreibt enthusiastisch: „Der Segelflug hat nun auf dem Fluggelände Karlstadt-Saupurzel seinen Mittelpunkt. Auf diesem Gelände ist der fränkische Luftsport als Sport geboren worden. Hier haben Idealisten in harter Arbeit die Fundamente gelegt für die Entwicklung des Luftsportgedankens. Zu Lehr- und Übungszwecken stellten sich so bekannte Flieger wie Hauptmann Nopisch, Ritter von Greim und Freiballon-, Luftschiff- und Flugzeugführer Hackstetter zur Verfügung. Luftsprünge und Gleitflüge im „Dinort-Sitzgleiter“ prägten Kameradschaft und Fliegergeist.“
Allerdings war der Verein vor Unglücken nicht gefeit, denn schon 1928 flog Ernst Frank den Sitzgleiter am Stettener Berg zu Bruch. Nachfolgeflugzeug des „Dinort-Sitzgleiters“ war eine Eigenkonstruktion von Josef Kroth, der „J.K.Gleiter“. Die Flugeigenschaften dieses Fluggerätes waren so gut, dass die Karlstadter Bauaufträge von anderen Fliegergruppen erhielten. Drei dieser neugebauten Flugzeuge gingen auf dem Bahntransport zur Bruch, waren aber gut versichert, so dass die Versicherungssumme den Grundstock für flugtüchtige Maschinen bildete, die eine Sportkommission des Karlstadter Vereins auf der Wasserkuppe erproben sollte. Welche der Maschinen aber nun angeschafft wurden, darüber ist in den Archiven nichts zu finden.

Die Vereinsgeschichte von 1933 bis zum Ende des 2. Weltkriegs
Waren die Flieger im Fränkischer Verein für Luftfahrt bis 1933 ein ziviler Club gewesen, so ereilte sie mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten dasselbe Schicksal wie andere Sportvereine. Nach der Gleichschaltung der Sportverbände erhielt die Fliegergruppe Karlstadt die offizielle Bezeichnung „Stützpunkt Karlstadt im Deutschen Luftsportverband (DLV)“.
Offiziell war der Deutsche Luftsportverband der nationale Dachverband für den Luftsport in Deutschland, in Wirklichkeit war er aber eine paramilitärische Tarnorganisation zum Aufbau der Luftwaffe. Mit Ihm wurde die einheitlichen Basis für die militärische Fliegerausbildung gelegt. Nachfolger wurde 1937 das Nationalsozialistisches Fliegerkorps.
Auch die Flieger in Karlstadt wurden von so einer Entwicklung nicht verschont. Man sah mehr Uniformen beim Fliegen und auch Segelfluggruppen wie die Flieger-Hitlerjugend oder später das Nationalsozialistische Fliegerkorps.
Den ersten Flugtag nach der Gleichschaltung veranstalteten die Karlstadter in Arnstein, wobei ein Motorflugzeug der Klemm-Flugzeugwerke Rund- und Schauflüge durchführte.

Als am 29.07.1933 die Sportkommission der Karlstadter Flieger zur Flugzeugschau auf der Wasserkuppe weilte, begeisterte sich der Vorstand Josef Kroth für den Schulgleiter „Grunau 9“. „Ja, so einen Segler bauen wir.“
Die Konstruktion dieses Flugzeuges bestand aus einem einfachen, stabilen, unverkleideten Gitterrumpf und einer Rechtecktragfläche, die bei geringen Materialkosten leicht nachgebaut werden konnten. Den Spitznamen „Schädelspalter“ erhielt das Flugzeug aufgrund einer Strebe vor dem Piloten, an der er sich bei der Landung den Kopf anschlagen konnte. Obwohl kein Unfall mit schweren Verletzungen aufgrund dieses Teils des Gitterrumpfes überliefert ist, saß der Pilot beim Nachfolgemodell SG 38 vor dem Gitterfachwerk.

Öffentliche und kulturelle Veranstaltungen sowie Spenden brachten die Mittel, die den Bau dieses Flugzeuges in der eigenen Werkstatt ermöglichten. Zweieinhalb Jahre später war das Flugzeug fertig und am 26.01.1936 wurde im Rahmen einer größeren Feier der selbstgebaute Segler auf den Namen „Saupurzel“ getauft. Der Zeit entsprechend nahm die Taufe ein Hauptmann Kimmel unter Anwesenheit von SA (Sturmabteilung), HJ (Hitlerjugend) und Militär vor. Dazu spielte ein Spielmannszug der SA auf.
Am 09.10.1934 wurde an die Stadt Karlstadt der Antrag auf Erlaubnis gestellt, auf dem Gelände am Saupurzel eine Segelflugschule zu betreiben und Segelflugsport auszuüben. Dies wurde in der entsprechenden Stadtratssitzung auch einstimmig beschlossen, so dass die Karlstadter Flieger nun über ein eigenes Segelfluggelände verfügten. Das betreffende Gelände wurde dem Verein seitens der Stadt Karlstadt unentgeltlich überlassen. In der Jahresabschluss-Sitzung am 28.12.1934 betonten die Mitglieder des Stadtrates: „ … zur Pflege des Fremdenverkehrs und zur Förderung des Segelflugsports hat der Stadtrat städtisches Gelände zur Errichtung eines Segelflugplatzes zur Verfügung gestellt, nachdem in Karlstadt - außer der Wasserkuppe - die günstigsten Windverhältnisse festgestellt wurden …“
Der Stellenwert der Segelfliegerei zur damaligen Zeit kommt in einer Äußerung des Stadtrates am 03.05.1935 zum Ausdruck: „ … es besteht Einigkeit, den Segelflugbetrieb in Karlstadt unter allen Umständen zu sichern.“

Nachdem die Stadt Karlstadt ihren „Segen“ zum Flugbetrieb am Saupurzel gegeben hatte, konnte nun mit der Schulung von Segelflugpiloten am Saupurzel so richtig begonnen werden. Mit 14 oder 15 Jahren machten die Buben (Anmerkung: Mädchen wurden hier nicht zugelassen) die vormilitärische Ausbildung bei der Hitlerjugend mit.
Begonnen wurde mit Werkstattstunden. Die HJ bastelte Flugmodelle und baute an der SG 38, einem Nachfolgemodell der Grunau 9, mit. Der eigentliche Flugunterricht begann damit, das sich der Flugschüler in bzw. auf die Maschine setzte. Das Flugzeug wurde gegen den Wind ausgerichtet und mit dem Querruder musste der Schüler „das Gleichgewicht halten“ lernen.

Dieser Vorübung folgten die ersten Rutscher und schließlich kleine Luftsprünge bis zu einer Höhe von zwei bis drei Metern und einer Weite von 20 Metern. Der Chronist berichtet: „Beim Sprung musste man das Höhenruder runterdrücken, damit die Maschine vorne nicht zu sehr hochging. Aus den Sprüngen wurden später Flüge.“
Gestartet wurde nicht wie heute mit einer Motorwinde oder einem Flugzeugschlepp, sondern mit einem Gummiseil. Das Heck des Flugzeugs hielten zwei bis drei Mann (Haltemannschaft) mit Hanfseilen fest. V-förmig wurde vorne das nach beiden Seiten zehn Meter lange Gummiseil von der Startmannschaft gespannt. Nach den Kommandos „Ausziehen“ und „Laufen“ rannte die Startmannschaft los und spannte so das Gummiseil. Nach dem Loslassen des Halteseils beschleunigte das Flugzeug und hob am Hang zu einem mehr oder weniger langen Gleitflug ab. Nach jedem Flug musste dann die Maschine wieder den Berg hinaufgeschleppt werden. Dazu wurde sie auf einen zweirädrigen Karren mit Schubkarrenrädern gesetzt und von sechs bis acht Mann nach oben gezogen. Der Pilot hatte dabei das Heck zu tragen. Dies ging so den ganzen Tag über. Der Chronist berichtet über diese schwere Arbeit: „Wir schleppten wie die Wolgaschiffer“. Pro Flugschüler waren unter solchen Umständen in der Regel nur ein bis zwei Starts möglich. Nach dem praktischen Flugunterricht folgte dann am Abend noch die Theorie des Fliegens.
Aus ganz Unterfranken kamen Gruppen zur Schulung nach Karlstadt, so z.B. aus Miltenberg, Kahl, Würzburg und Hammelburg. Untergebracht waren die Jugendlichen dabei in der damaligen Karlstadter Brauereigaststätte Frankenbräu.
Ziel der Ausbildung waren verschiedene Prüfungen, von denen man etwa eine pro Jahr schaffte:
- A-Prüfung: Nach rund 30 Starts konnte der Flugschüler die A-Prüfung ablegen, für die er eine Minute im Geradeausflug in der Luft bleiben musste. Gestartet wurde dort, wo jetzt der obere Wasserhochbehälter steht. Die Landung erfolgte etwa in Höhe der Fliegerhütte.
- B-Prüfung: Sie wurde in einem Flugzeug mit Sperrholzverkleidung vom Gipfel des Saupurzels aus geflogen. Zwei Minuten Flug mit Rechts- und Linkskurve waren hier gefordert.
- C-Prüfung: Diese Prüfung konnte damals nicht in Karlstadt geflogen werden, sondern man musste sie auf einem „Grunau-Baby“ in Wertheim oder Würzburg ablegen. Hierzu war ein Windenstart erforderlich.
Die meisten der jugendlichen Segelflugzeug-Piloten konnten ihr Hobby allerdings nicht mehr ungestört und in Freude ausüben, da sie während der Kriegsjahre zur Luftwaffe eingezogen wurden oder sich freiwillig meldeten. Dort bildete man sie auf Jagdflugzeugen, Bombern und Raketenflugzeugen weiter aus und schickte sie in den Kampf. Viele von ihnen kehrten von ihren Flügen nicht mehr zurück.
Im Jahre 1944 begann man schließlich mit dem Bau einer modernen Flugzeughalle und plante die Einrichtung einer größeren Segelflugschule. Abends nach der Ausbildung griffen die jungen Flieger zu Schaufel und Pickel und begannen mit der Errichtung der Gebäude in Hangmitte auf der Westseite des Saupurzels. Dieses Vorhaben konnte jedoch nicht mehr verwirklicht werden, da zu Kriegsende 1945 der Bau durch Bomben und Artilleriebeschuss vernichtet wurde. Die Fundamente waren noch bis zum Bau des oberen Wasser-Hochbehälters zu sehen.
Das Kriegsende war zunächst auch das Ende der Fliegerei in Karlstadt, denn jede Flugtätigkeit wurde durch die Besatzungsmächte untersagt. Zudem war die Fliegerhütte vermutlich durch Brandstiftung zerstört worden, so dass die Segelflieger kein Domizil mehr hatten und kein Flugsport mehr ausgeübt werden konnte.
Die „Wiedergeburt“ des Flugsports in Karlstadt nach dem 2. Weltkrieg
Die alliierten Gesetze verhinderten nach dem Ende des 2. Weltkrieges jegliche private oder vereinsmäßige Flugtätigkeit. Auch wenn sich schon bald engagierte Personen um eine Aufhebung des Flugverbots für die Sportfliegerei bemühten, waren ihre Bemühungen zunächst nicht von Erfolg gekrönt. Trotzdem trafen sich nach einem Aufruf in der Zeitung am 24.05.1950 ca. 30 ehemalige Segelflieger zu einem Gedankenaustausch über die Möglichkeiten der Segelfliegerei und gründeten zunächst, da ja Luftsportvereine verboten waren, die „Vereinigung der Saupurzelfreunde“. Man vereinbarte, dass man sich jeden ersten Mittwoch im Monat treffen wolle.
Obwohl das Flugverbot für Segelflugzeuge im Laufe des Jahres immer noch nicht aufgehoben war, trafen sich nach einem flammenden Appell des Chronisten Peter Wehner am 28.10.1950 trotzdem 17 ehemalige Segelflieger im damaligen Clublokal „Frankenbräu-Gaststätte“, um wieder einen Luftsportverein zu gründen. Peter Wehner schrieb in einem aufrüttelnden Rundbrief: „Es liegt nun allein an Euch allen, einen Club aufzubauen, der unseres herrlichen Sportes würdig ist und an die alte, treue Kameradschaft und Tradition vor 1935 beim DLV erinnert. In Eurer Hand liegt es nun, die richtige Form der Satzungen und die geeignete Vorstandschaft zu finden, um einen guten Start zu gewährleisten. Es dürfte wohl die Meinung von Euch allen sein, daß wir 1. Männer benötigen, die über einen großen Erfahrungsschatz verfügen, 2. die von großem Idealismus zu unserem Sport beseelt sind und 3. die dem heiligen Bürokratismus nicht mehr huldigen, als es für ein gutes Gedeihen unseres Clubs unbedingt notwendig ist. … Kommt alle zu unserer Gründungsversammlung und baut mit vereinten Kräften einen Club auf, der den Grundstock bildet für den Tag X, an dem wir uns wieder in die Lüfte erheben können und nach gelungenem Start vom alten, traditionellen Segelfliegerberg, dem Saupurzel über unserer herrlichen Stadt am Main unsere friedlichen Bahnen ziehen werden …“
Der neu gegründete Verein bekam am 28.10.1950 laut Satzung zunächst den Namen „Aero-Club Karlstadt/M e.V.“, wurde aber schon bald in Luftsport-Club Karlstadt umbenannt.
Die Mitglieder der Neugründung waren:
- Richard Koch
- Otto Karg
- Peter Wehner
- Franz Gehring
- Georg Hecht
- Josef Bösenecker
- Armin Mehling
- Karl Reuter
- Hermann Gehring
- Hans Aschenbrenner
- Robert Kirschner
- Hans Hollenberger
- Alfred Biehle
- Heinrich Heid
- Gottfried Völker
- Franz Blaßdörfer
- Alexander Broda
Zum ersten Vorsitzenden wurde Richard Koch gewählt.
Nach diversen Treffen und Aktionen des neugegründeten Vereins war es dann im April 1951 so weit: Das Verbot des Segelflugs wurde aufgehoben und das Fliegen im Luftsport-Club Karlstadt konnte endlich wieder beginnen!

Die Zeit von 1951 bis 1960 - der Verein etabliert den Luftsport wieder in Karlstadt
- Kauf eines Schulgleiters vom Typ „Zögling“.
- Kauf eines Transportwagens mit Schleppwinde.
- Antrag an die Stadt Karlstadt für ein neues Start- und Landegelände nördlich des Saupurzels (nahe der heutigen Start- und Landebahnen).
- Kauf eines Hochleistungsfliegers vom Typ „S 18“.
- Tagung der deutschen Motorflug-Ausschüsse des Deutschen Aero-Clubs in Karlstadt.
- Fallschirmspringerin Frau Wünscher-Schmidt vom Luftsport-Club Karlstadt erhält anlässlich eines Fallschirmspringertreffens in Jugoslawien einen Fallschirm als Geschenk von Marschall Tito.
- Feier „30 Jahre Luftsport in Karlstadt“ (Anmerkung: Der erste Luftsportverein wurde aber erst 1922 gegründet).
- Bau einer Fliegerhalle.
- Der Name Luftsport-Club Karlstadt wird in das Vereinsregister eingetragen.

- Ein Flugunfall am Saupurzel ist der erste tödliche Absturz in der 30-jährigen Fliegergeschichte des Luftsport-Clubs Karlstadt (Anmerkung: Ein 24-jähriger Segelflieger des Würzburger Vereins stürzte aus 40 bis 50 Metern Höhe ab).
- Anschaffung eines Doppelsitzers vom Typ „ES 49“.
- 2. Unterfränkisches Segelfliegertreffen mit Großflugtag (es nahmen die beiden berühmten Flugpioniere Heini und Edgar Dittmar daran teil) und Taufe der „ES 49“.
- 3. Unterfränkisches Segelfliegertreffen mit Flugtag
- Claus Dittmar startet am Saupurzel zum Überlandflug und überbietet mit 150 km den bestehenden bayerischen Rekord
- Alfred Biehle, der spätere Abgeordnete und Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages wird zum neuen Vereinsvorsitzenden gewählt
- Ein Vereinsmitglied des Luftsport-Clubs Karlstadt verunglückt am Flugplatz MünchenOberwiesenfeld tödlich
- Josef Kroth, der Gründer des ersten Luftsportvereins in Karlstadt (Fränkischer Verein für Luftfahrt 1922) stirbt und wird in Würzburg beigesetzt
- Nach dem Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Alfred Biehle wegen beruflicher Überlastung wird der zweite Bürgermeister von Karlstadt Richard Koch kommissarisch zum ersten Vorsitzenden gewählt
- Der bisherige kommissarische erste Vorsitzende Richard Koch wird zum ordentlichen Vorsitzenden gewählt.

- Auf der Generalversammlung des Vereins wird festgestellt, dass das Flugjahr 1957 eines der erfolgreichsten der letzten Jahre gewesen sei.
- Der Karlstadter Segelflieger Herman Gehring absolviert einen Flug mit 7 h 13 min und übertrifft damit alle bisherigen Flüge des Vereins.
- Erich Vogl wird zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt.

- Der Verein schafft ein doppelsitziges Leistungsflugzeug vom Typ K 7 „Rhönadler“ an. Gefertigt ist es von Flugzeugbau Alexander Schleicher aus Poppenhausen am Fuße der Wasserkuppe.
- Unterfränkisches Segelfliegertreffen mit Einweihung des neuen Ehrenmals und der Taufe der neuen K 7 am Pfingstwochenende auf den Namen „Dr. C. Schwenk“.
- Das Ehrenmal für die toten Pioniere des Flugsports wird enthüllt. Es beruht auf Entwürfen des Architekten Hans Habinger und des Bildhauers Ernst Keidel. „Es hat die Form eines abgestumpften Obelisken mit einer Relieftafel, die einen stilisierten, aus wogenden Wolken steil zum Himmel emporstrebenden Segelvogel zeigt.“
- Da in Karlstadt zunächst nur Windenstarts möglich waren, brachten die Karlstädter ihre Ka 7 zum Flugplatz nach Bad Kissingen, wo etliche Piloten hinter einer Klemm 107 die begehrte Genehmigung zum Starten per Flugzeugschlepp erwarben.
- Durch Bruch ging der doppelsitzige Schulsegler ES 49 verloren.
- Gottfried Hartinger wird zum neuen Vorsitzenden gewählt.

- Der Luftsport-Club Karlstadt kauft einen Leistungseinsitzer vom Typ K 8 der Firma Flugzeugbau Alexander Schleicher. Dieses Flugzeug wird später bis in die 80er Jahre dem Verein als Ausbildungsflugzeug dienen.
- Der Karlstadter Pilot Max Stadter landete wegen „ungünstiger Windverhältnisse“ mit der K 8 auf der anderen Seite der Zonengrenze in der DDR (Thüringen), wird aber kurze Zeit später wieder freigelassen und kann zurückkehren. Zum Glück blieb der unfreiwillige Ausflug des späteren Fluglehrers und Leiters der „Deutschen Alpensegelflugschule Unterwössen“ ohne größere Konsequenzen.
- Teilnahme an den ersten unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Schweinfurt. In der Einzelwertung wurde ein respektabler vierter Platz erzielt.
- Erwerb einer Halle in unmittelbarer Nähe zum Flugplatz, die im Laufe der Zeit zu einem gemütlichen Fliegerheim umgestaltet wird. Es entstehen ein Aufenthaltsraum für die Vereinsmitglieder und ein Schlafraum für Gäste.
- Erneut „Ausflug“ nach Bad Kissingen, um die Genehmigung zum Starten per Flugzeugschlepp neu zu erwerben.
- Zehnjährige Wiedergründungsfeier des Luftsport-Clubs nach dem Ende des 2. Weltkriegs mit Einweihung des neuen Fliegerheims „Adlerhorst“, Totenehrung und Taufe der Ka 8 . Der Verein verfügt zu diesem Zeitpunkt über drei Segelflugzeuge, eine einsitzige Ka 8 und eine einsitzige S 18, sowie eine doppelsitzige K 7.
Die Zeit von 1961 bis 1970 - der Verein steigert seine fliegerischen Aktivitäten weiter
- Teilnahme des Luftsport-Clubs Karlstadt an den unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Giebelstadt. Alle drei Segelflugzeuge waren am Start.

- In vielen Arbeitsstunden bauen die Mitglieder des Vereins eine neue Seilwinde zusammen. Auf ein ausrangiertes Feuerwehrfahrzeug wird ein 130 PS starker Motor mit Seilzugvorrichtung montiert. Sie ist nun erheblich leistungsstärker als die alte Seilwinde auf einem Anhänger.
- Feier anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Luftsport in Karlstadt“
- Durchführung der 3. unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Karlstadt.
- Segelflieger aus Krefeld kommen zu einem Fluglager an den Karlstadter Platz. Es schleppt ein Motorflugzeug der Bundeswehr mit einem Militärpiloten und dem Bordmechaniker!
- Teilnahme an den 4. unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Hammelburg. Der Luftsport-Club Karlstadt wird Zweiter.
- Der spätere Fluglehrer und Leiter der „Deutschen Alpensegelflugschule Unterwössen“ Max Stadter nimmt an den Bayerischen Segelflugmeisterschaften teil. Er erreicht den 15. Platz von 44 Teilnehmern.
- Otto Försch wird zum neuen Vorsitzenden gewählt.
- Die unterfränkischen Segelflugmeisterschaften werden erneut in Karlstadt am Saupurzel ausgetragen. Es ist das fünfte Mal, dass dieser Wettbewerb durchgeführt wird. Die Mannschaft des Luftsport-Clubs wird diesmal Sieger.

- Bei einer Bruchlandung wird die K 7 stark beschädigt. Der Pilot erlitt schwerere, der Fluggast nur leichtere Verletzungen.
- Der Luftsport-Club kauft erneut ein Flugzeug des bekannten Flugzeugbauers Alexander Schleicher. Es ist ein Hochleistungssegler vom Typ K 6 und wird auf den Namen „Schwalbe“ getauft.

- Großflugtag am Saupurzel. Es kommen ca. 15.000 Besucher. Die aufwendige Veranstaltung wird ein toller Erfolg für den Luftsport-Club und und stellt bis heute das größte „Event“ in Karlstadt dar. Zahlreiche Zeitungsartikel berichteten über mehrere Tage von diesem „Spektakel“. Folgende Attraktionen wurden geboten:
- Kunstflugvorführungen der bekannten Burda-Staffel o Fallschirmabsprünge der Fallschirmspringergruppe Schweinfurt
- Kunstflugvorführungen des deutschen Kunstflugmeisters im Motorflug H. Greb
- Kunstflugvorführungen mit einem Segelflugzeug o Musikalische Unterhaltung durch die 48 Mann starke Militärkapelle der 3. US-Division
- Überflüge bzw. langsame Vorbeiflüge verschiedener Flugzeugmuster
- Modellflugvorführungen
- Mehrere tiefe Überflüge von vier USDüsenjets vom Typ Convair F 102
- Rundflüge mit verschiedenen Flugzeugen
- Walter Fresenius wird zum neuen Vorsitzenden gewählt.
- Der Wunsch nach einem neuen Fliegerheim wird immer drängender und bestimmt viele Diskussionen.
- Anschaffung eines tschechischen Hochleistungsdoppelsitzers in Ganzmetallausführung vom Typ Blanik L 13.
- Zwei Mitglieder des LSCK kaufen sich das erste Privatflugzeug am Platz, einen Phöbus B.
- Zwei Piloten des Luftsport-Clubs fliegen mit der K 7 „Rhönadler“ bis nach Frankreich und landen in der Nähe von Metz.
- Erneut Großflugtag am Saupurzel mit einem ähnlichen Programm wie ein Jahr zuvor. Allerdings sorgte das schlechte Wetter zunächst für Aufregung, jedoch besserte es sich am Nachmittag. Immerhin kommen ca. 10.000 Besucher.
- Max Stadter nimmt mit der Ka 6 an den bayerischen Segelflugmeisterschaften in Roth teil. Von 30 Teilnehmern erreicht er den neunten Platz.
- Der Luftsport-Club Karlstadt nimmt mit vier Flugzeugen an den 7. unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Hettstadt teil und erreicht den ersten Platz in der Mannschaftswertung. In der Einzelwertung erkämpft sich Max Stadter mit dem Blanik L 13 den dritten Platz.
- Kauf des ersten doppelsitzigen Hochleistungs-Motorseglers vom Typ RF 5 des französischen Flugzeugkonstrukteurs Fournier durch den Verein. Damit eröffnen sich zahlreiche neue fliegerische Möglichkeiten.
- Die Start- und Landebahn wird auf 450 Meter verlängert.
- Ein geplanter Flugtag muss entfallen, da fast alle angefragten „Akteure“ absagen.
- Der Neubau einer Flugzeughalle wird in Angriff genommen, für das geplante Clubheim werden erste Pläne eingereicht.
- Teilnahme an den 8. unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Hammelburg.

Der Luftsport-Club schafft sich ein bleibendes Zuhause
- Der Verein ist mit dem Hallenund Vereinsheimbau stark belastet. Nach anfänglich fehlenden Genehmigungen wird mit dem Bau losgelegt. Verpflichtend sind 200 Baustunden für jedes Mitglied.
- Der Rohbau soll noch vor Jahresende fertiggestellt werden.
- Anschaffung des ersten Motorflugzeugs vom Typ Jodel D 140B Mousquetaire mit 180 PS. Es ist ein mit Stoff bespanntes Flugzeug in Holzbauweise, das sich durch eine hohe Zuladung und durch kurze Start- und Landestrecken auszeichnet. Es ist zum Schleppen von Segelflugzeugen besonders geeignet. Von jetzt ab können Motorflugzeugpiloten ausgebildet und Flugzeugschlepps durchgeführt werden
.
- Der Innenausbau von Halle und Vereinsheim beginnt, die Zahl der verpflichtenden Baustunden wird auf 250 erhöht.
- So erfreulich die Baufortschritte sind, in fliegerischer Hinsicht sucht das „Pech“ den Verein heim. Der Motorsegler D-KIGI geht zu Bruch und erleidet Totalschaden. Auch ein privates Segelflugzeug wird bei einem Startunfall an der Winde vollkommen zerstört. Zum Glück kommt niemand ernsthaft zu Schaden.
- Als Ersatz für den zerstörten Motorsegler wird die D-KINB gekauft, wieder eine Maschine vom Typ RF 5.

Ein Jahr mit weitreichenden Ereignissen
- Teilnahme an den 9. unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Hammelburg. Richard Wirth vom LSCK erreicht in der Clubklasse den 1. Platz mit der Ka 6.
- Verkauf des Doppelsitzers K 7 „Rhönadler“ nach Ostheim vor der Rhön.
- Es wird die Start- und Landebahn 03/21 angelegt. Sie lässt sich besonders für Windenstarts gut nutzen. Karlstadt verfügt nun über zwei Start- und Landebahnen (09/27 und 03/21).
- Das langersehnte Clubheim mit Werkstatt und Flugzeughalle wird mit enormer Eigenleistung fertiggestellt und eingeweiht. Der Verein hat endlich ein bleibendes Zuhause! Alle sind stolz auf das repräsentative Bauwerk.
- Verkauf des Motorflugzeugs vom Typ Jodel D 140B Mousquetaire.
- Stattdessen Kauf eines Motorflugzeugs des französischen Herstellers Avions Pierre Robin vom Typ DR 400/180 Remorqueur. Es handelt sich dabei ebenfalls um einen freitragenden Tiefdecker in Holzbauweise mit günstigen Start- und Landeeigenschaften und besonders guter Eignung zum Schleppen von Segelflugzeugen.
- Anschaffung eines weiteren gebrauchten Ganzmetall-Doppelsitzers vom Typ Blanik L 13.
- Nach einem größeren Schaden muss der Blanik D-1870 grundüberholt werden.
- Der Motorsegler D-KINB wird bei einer missglückten Landung stark beschädigt. Wieder kommt glücklicherweise niemand ernsthaft zu Schaden. Die Motorsegler vom Typ RF 5 erweisen sich bei Start und Landung als sehr anspruchsvolle Flugzeuge.
- Verkauf der Ka 6.
- Kauf eines gebrauchten Kunststoff-Hochleistungssegelflugzeugs mit Kennzeichen D-0728 der Fa. Rolladen Schneider vom Typ LS 1d. Es ist das erste eigene Kunststoffsegelflugzeug des Vereins.
- Der Doppelsitzer D-1870 vom Typ Blanik L 13 wird bei einem Landeunfall stark beschädigt und erleidet wirtschaftlichen Totalschaden. Es gibt keine Personenschäden.
- Teilnahme des Vereins an den unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Schweinfurt.
- Kauf der D-3349, eines weiteren Doppelsitzers vom Typ Blanik L 13, da sich dieses Flugzeug sehr gut für die Schulung im Verein eignet.
- Der Verein nimmt mit drei Maschinen an den unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Giebelstadt teil.
- Elmar Glock belegt den 2. Platz in der Clubklasse mit der Ka 8b.
- Der Blanik D-2148 wird verkauft.
- Als weiteren Segler schafft sich der LSCK einen leistungsfähigen Doppelsitzer des Herstellers Grob vom Typ G 103 Twin Astir an. Die D-5955 ist der erste Kunststoff-Doppelsitzer des Vereins.
- Eine neue Doppeltrommelwinde wird in Betrieb genommen.

- Taufe des Kunststoff-Doppelsitzers „Twin Astir“.
- Durchführung der unterfränkischen Segelflugmeisterschaften in Karlstadt. Vom LSCK nehmen drei Maschinen an diesem Wettbewerb teil.
- Die Einstufung des Segelfluggeländes zu einem Sonderlandeplatz mit Asphaltbahn wird per Antrag auf den Weg gebracht.
- Es häufen sich die Proteste von besorgten Bürgern gegen den geplanten Sonderlandeplatz. In
einer Unterschriftenaktion sprechen sich ca. 750 Bürger gegen die Umwandlung des
Segelfluggeländes in einen Sonderlandeplatz aus. - Erneut Unfall des Motorseglers D-KINB mit Einstufung als Totalschaden. Verkauf an die
Versicherung.
- Georg Hecht ist verstorben. Er war Gründungsmitglied des LSCK nach dem Krieg und
verdienstvolles Ehrenmitglied des Vereins. - Eine Gruppe von Vereinsmitgliedern kauft als Haltergemeinschaft privat eines der ersten
Ultraleichtflugzeug - Das Verfahren zur Ausweisung des Segelfluggeländes zum Sonderlandeplatz ruht, im
Flächennutzungsplan wird kein Sonderlandeplatz ausgewiesen.

- Ein neues Logo ist nun auf den
Schriftstücken und dem Briefkopf des
Vereins zu sehen. Es zeigt einen
Motorsegler vom Typ RF 5 und das
Segelflugzeug LS 1d vor der stilisierten
Kuppe des Saupurzels, dem
Wahrzeichen der Stadt Karlstadt und
zugleich Hausberg der Segelflieger. - Flugplatzfest „60 Jahre LSCK“, ca.
2.000 Besucher kommen an den
Saupurzel. - Endgültige Absage zur Einrichtung eines Sonderlandeplatzes auf dem Segelfluggelände.
- Der Luftsport-Club ist das erste Mal auf der Main-Spessart-Ausstellung in Lohr vertreten und
informiert dort mit einem Stand (einschließlich Segelflugzeug) über den Verein und den
Luftsport. - Die 14. unterfränkischen Segelflugmeisterschaften finden in Karlstadt statt. Ausrichter ist
aber der Flugsportclub Würzburg, der Luftsport-Club Karlstadt übernimmt die Bewirtung. - Auf dem Karlstadter Segelfluggelände darf nun generell mit Motorseglern gelandet werden,
Landungen von Motorflugzeugen sind zum Zwecke des Schleppens zugelassen. - Das erste private Motorflugzeug wird am Saupurzel stationiert.
- Ein Volkshochschulkurs wird vom Verein angeboten, um den Teilnehmern an mehreren
Abenden die Grundzüge des Fliegens nahezubringen und nach „Schnupperflügen“ die
Begeisterung am Fliegen zu wecken.
- Kauf eines weiteren Ganzmetallflugzeugs vom Typ Blanik L 13 mit dem Kennzeichen D-1067.
Da die Durchführung des Kaufs nicht den Vereinsregeln entsprach, wird die Übernahme
dieses Flugzeugs in den Verein zunächst zurückgestellt.
- Otto Försch wird zum neuen Vorsitzenden gewählt, da sich Walter Fresenius nach 18 Jahren
an der Spitze des Vereins nicht mehr zur Wahl stellt. Auf Antrag von Otto Försch wird Walter
Fresenius von der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. - Dem Kauf des Blaniks D-1067 wird endgültig zugestimmt.
• Der in die Jahre gekommene Kunststoffsegler LS 1d wird „aufgehübscht“ und bekommt eine
neue Lackierung. - Kauf eines Einsitzer-Kunststoffsegelflugzeugs des Herstellers Grob vom Typ G 102 Club Astir
mit Kennzeichen D-2919. - Das Gründungsmitglied des Vereins nach dem 2. Weltkrieg und Ehrenmitglied des LSCK
Richard Koch verstirbt. Richard Koch wurde gleich nach der Neugründung als
Vereinsvorsitzender gewählt und führte den neuen Verein bis 1954.

Ein ereignisreiches Jahr
- Grundüberholung der K 8.
- Zur Feier „65 Jahre Luftsport-Club Karlstadt“ eröffnen die Vorsitzenden Otto Försch und
Walter Fresenius im Rathaus eine vielbeachtete und historisch einmalige Ausstellung über die
Entwicklung des Flugsports am Segelfluggelände Karlstadt. - Den Flugtag zum Vereinsjubiläum besuchten ca. 3.000 Gäste und bestaunten die
- Vorführungen des Kunstflugpiloten Wolfgang Dallach, verschiedene Überflüge von Alpha-Jets im Formationsflug, Fallschirmabsprünge und den Start eines Heißluftballons.
- Der Blanik D-1067 wird an die Flugschule Oerlinghausen vermietet und erleidet während eines Fluglagers in Spanien bei einer Landung Totalschaden.
- Im Verein vom Pech verfolgt erleidet der zweite Blanik D-3349 bei einer Sicherheitslandung in Himmelstadt ebenfalls einen Totalschaden. Glücklicherweise kommen die Piloten nicht zu Schaden.
- Verkauf des Doppelsitzers D-5955 Grob G 103 Twin Astir nach Nistelrode, Niederlande
- Kauf eines gebrauchten, aber leistungsfähigen Kunststoff-Einsitzers des Herstellers Rolladen Schneider vom Typ LS 3a-17 mit Kennzeichen D-4580. Das Besondere an dieser Maschine ist, dass sich mit Ansteckflügeln die Spannweite auf 17 m vergrößern lässt und sich dadurch die Gleitzahl auf 45 erhöht.
- Baubeginn einer neuen Flugzeughalle.

Der LSCK weiter auf dem Weg zu einem modernen Flugsportverein
- Kauf eines neuen doppelsitzigen Schulflugzeugs des Herstellers Schleicher aus der Rhön vom
Typ ASK 21 mit dem Kennzeichen D-4715. - Fertigstellung der neuen Flugzeugunterstellhalle.
- Kauf eines gebrauchten Motorseglers vom Typ RF 5 mit dem Kennzeichen D-KAFU durch ein
Vereinsmitglied. Der Motorsegler wird vom Verein zur Nutzung gechartert. - Kauf eines neuen Hochleistungssegelflugzeugs des Herstellers Glaser-Dirks vom Typ DG 300
mit dem Kennzeichen D-4637.
- Als neuer Vorsitzender wird Walter Beck gewählt, da sich Otto Försch nicht mehr zur Wahl stellt. Auf Antrag von Walter Fresenius wird Otto Försch aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als erster und zweiter Vorsitzender zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
- Verkauf des Motorseglers RF 5 D-KAFU.
- Verkauf des Segelflugzeugs G 102 Club Astir D-2919

- Franz Taupp wird als neuer Vorsitzender gewählt.
- Kauf eines gebrauchten Motorseglers des Herstellers Scheibe vom Typ SF 25 C mit dem Kennzeichen D-KIPC, der 1992 beim 70. Vereinsjubiläum auf den Namen „Kreisstadt Karlstadt“ getauft wird.
- Die Firma Grümbel schenkt dem Verein zur Landebahnpflege eine alte Straßenwalze.

- Beginn der Erdarbeiten zur Verlängerung der Start- und Landebahn 09/27, bzw. zur Verbreiterung des Sicherheitsstreifens am Beginn der Bahn 27.
- Grundüberholung der Motormaschine D-EAJR, die dadurch technisch und optisch auf einen neuwertigen Stand gebracht wurde.
- Teilnahme LSCK mit DG300 und LS3-17 an der Unterfränkischen Segelflugmeisterschaft in Kitzingen.
- Feier zum 70. Geburtstag des Luftsport-Clubs Karlstadt mit Halleneinweihung, Flugzeugtaufe des Motorseglers und der Motormaschine des Vereins.
- Vergrößerung des Sicherheitsstreifens an der Start- und Landebahn 08/26.
- Überlegungen zur Befestigung (Asphaltierung) der Landebahn 08/26.
- Walter Fresenius wird zum Vorsitzenden des Vereins gewählt.
- Gründung des Pechvogelfonds zur Vermeidung/Verringerung der Selbstbeteiligung bei selbst verschuldeten Schäden.
- Um den Belangen des Naturschutzes entgegen zu kommen, stimmt die Mehrzahl der an der Hauptversammlung anwesenden Vereinsmitglieder gegen eine Asphaltierung der Start- /Landebahn auf dem Saupurzel.
- Verpachtung der Kantine im Clubheim. Durch günstige Preise und selbst gebackene Kuchen/Torten wird die Kantine schnell zu einem beliebten Treffpunkt für Wanderer und Ausflügler.
- Spende von abgelaufenen Fallschirmen an Kindergärten.
- Neubau einer Tankstelle (Zapfanlage für zwei Produkte, Zweikammer-Erdtank und Abstellplatz) im Anschluss an die Flugzeughallen.
- Einrichtung einer Dusch- und Toilettenanlage zur hauptsächlichen Nutzung für Gastfluglager.
- Verkauf der K 8 D-1614
- Kauf eines neuen Flugzeugs der Firma Rolladen-Schneider vom Typ LS 4b mit dem Kennzeichen D-4754. Dabei handelt es sich um ein leistungsfähiges, aber gutmütiges Clubflugzeug, das auch in der Schulung als zweites Flugzeugmuster eingesetzt werden kann.
- Kauf eines gebrauchten Traktors mit Mulchmähwerk zur Platzpflege.
- Die Mercedes Benz AG spendet ein neues Seilrückholfahrzeug.

- Zweitägige Feier „75 Jahre Luftsport-Club Karlstadt“ mit Festabend, Flugzeugtaufe und Flugbetrieb (Rundflüge, Segelkunstflug, Oldtimerausstellung, Fly In, Ballonstart). Ca. 2.000 Besucher kommen trotz des ungünstigen Wetters an den Saupurzel. Beim Festabend werden die Mitglieder Franz Taupp und Walter Beck wegen ihrer langjährigen Verdienste im Luftsport-Club Karlstadt mit der Goldene Ehrennadel des Luftsportverbands Bayern geehrt, Wolfgang Lukasczyk mit der Silberne Ehrennadel. In zahlreichen Zeitungsartikeln wird diese Feier entsprechend gewürdigt („Die ersten Segler saßen im Freien“, „Segler und Helikopter standen Kopf“, „Der Saupurzel hat unter Fliegern einen guten Klang“, Kreisstadt von oben - der Luftsport-Club feiert“). Der Luftsport-Club erhält vom Luftsportverband Bayern als Auszeichnung das Ehrendiplom.
- Sanierung der Außenfassade des Clubheims und der Flugzeughallen (Ausbesserung des Verputzes einschließlich Anstrich, neues Garagenrolltor, neue Rolläden, neue Kaminverblechung, Erneuerung der Eingangstüre und der Türen zur Dachterrasse).
- Beschluss über den Kauf eines neuen HochleistungsDoppelsitzers der Fa. Schempp-Hirth vom Typ Duo Discus.
- Verkauf der LS 3a-17 D4580.
- Langjährige Sicherung der Flugplatzflächen für den LSCK.

- Nach langer Lieferzeit kommt der neue Hochleistungs-Doppelsitzer der Fa. Schempp-Hirth vom Typ Duo Discus mit dem Kennzeichen D-1160 im Verein an.
- Dem Ehrenvorsitzenden Walter Fresenius wird auf Antrag des Vereins für seine Verdienste um den LSCK die Ehrennadel des Deutschen Aero-Clubs (DAeC) in Silber verliehen.
- Eine neu gefasste Flugbetriebsordnung tritt in Kraft.
- Die Motormaschine D-EAJR erhält einen neuen Motor.
- Um einen Überblick über die schnell wachsende Ultraleichtflugzeug-Szene mit ihren innovativen Flugzeugen zu bekommen, organisiert der LSCK ein Ultraleicht-Vergleichsfliegen, an dem zwölf Hersteller mit mehr als 20 Flugzeugen teilnehmen. Diese Veranstaltung ist eine der ersten ihrer Art und findet deshalb bundesweites Interesse. Deshalb wird sie nicht nur in der örtlichen, sondern auch in der Fachpresse gewürdigt. Es reisen zahlreiche interessierte Gäste auch mit dem Flugzeug an.

- Aufgrund des regen Interesses und des positiven Echos findet erneut ein UltraleichtVergleichsfliegen am Saupurzel statt. Es können noch mehr Flugzeuge als im letzten Jahr besichtigt bzw. getestet werden. Ultraleicht-Flugzeuge zeichnen sich durch ein geringeres Gewicht, kleinere Motoren und einen geringeren Benzinverbrauch aus. Sie sind kostengünstiger in der Anschaffung und im Betrieb. Vielfach sind ihre Motoren deutlich leiser als die der größeren Motormaschinen. Deswegen boomt bis heute der Ultraleicht-Markt. Im Luftsport-Club Karlstadt zeigte sich mit dieser Veranstaltung erneut weitsichtig und zukunftsorientiert.
- Beim Maimarkt präsentiert sich der LSCK mit der am Marktplatz aufgebauten LS 4b.