Vier Mitglieder des Lufsport-Clubs Karlstadt reisten zum Segelfliegen in die französischen Gemeinde Serres in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur um dort in der Mistralwelle zu fliegen.

Die Piloten Manfred Steffen, Mark Schlifka und Jannik Lamprecht fassen die sechs Tage wie folgt zusammen:

Tag1: Nach einer sehr langen Anreise erwartete uns ein Tag mit blauem Himmel und wenig Wind. Aufgrund der schwierigen Windverhältnisse am Boden war ein Start im F-Schlepp zunächst unsicher. Dennoch erhielt der Duo-Discus schließlich die Startfreigabe. Während des Fluges erkundeten wir verschiedene Hanggebiete und folgten den Thermikströmungen. Dabei konnten wir nicht nur mehrere Flugzeuge, sondern auch einige Vögel beobachten. Nach mehr als 3,5 Stunden kehrten wir im Schatten der Berge zur Landung zurück.

Am Abend ließen wir den Tag bei regionaler Küche und Live-Musik ausklingen.

Tag2: Im Wetterbriefing mit der Segelfluglegende Klaus Ohlmann (mehrfacher Weltrekordhalter im Segelflug) wurde der Tag ausführlich besprochen. Es zeichnete sich eine anspruchsvolle Wellenfluglage ab, vor allem aufgrund der Westkomponente des Windes. Der Start für das Team der LSCK begann dieses Mal früher, doch auch an diesem Tag waren die Bedingungen nicht einfach, da der Wind quer und böig auf die Bahn traf. Nach dem Abheben gelang es dem Team jedoch glücklicherweise schnell, Anschluss an die Thermik zu finden und direkt in die erste Welle einzutauchen. Bereits nach kurzer Zeit wurde die magische Marke von 3000 Metern über dem Meeresspiegel überschritten, eine Höhe, die im heimischen Spessart thermisch eher selten erreicht wird. Von nun an wurde zusätzlicher Sauerstoff benötigt, um die Konzentrationsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Der Duo-Discus konnte sogar für eine kurze Zeit fast bis zu einer Höhe von 5000 Metern in der Welle fliegen. Dank des wolkenlosen Himmels wärmte die Sonne die beiden Piloten, sodass sie den zweistelligen Minusgraden trotzen konnten. Nach etwas mehr als 5 Stunden endete schließlich der Flug.

Tag 3: Im Briefing am dritten Tag wurde zuerst der Flugfortschritt des lokalen Rekordfliegers Klaus Ohlmann verfolgt, der sich auf dem Weg nach Korsika im Segelflug befand.

Nach dem beeindruckenden ersten Tag in der Mistralwelle folgte eine zunehmende Labilität des Wettergeschehens. Dennoch war weiterhin eine Welle aus Nordwesten vorhergesagt, und die Piloten des LSCK machten sich im Skianzug und mit Sturmhaube auf die Jagd nach den Wellen.

Aufgrund der stark thermischen Bedingungen gestaltete sich der Einstieg deutlich anspruchsvoller als am Vortag. Gleichzeitig bot die erhöhte Feuchtigkeit jedoch einen atemberaubenden Ausblick über die Wolkendecke, sobald sie überwunden war. Auch an diesem Tag konnte eine Flugdauer von über 5 Stunden erreicht werden, und der Flugtag endete bei einem kühlen Landebier und dem Anblick der sonnenbeschienenen Bergformationen.

Tag 4: Aufgrund der Rückenwindkomponente erfolgte der Start am benachbarten Flugplatz in Aspres-sur-Buëch. Der F-Schlepp führte uns zu einem nahegelegenen Berg, an dem im Hangwind Höhe gewonnen werden konnte. Aufgrund der dichten Bewölkung hatte die Sonne keine Chance, was zu einer Schwächung der Thermik führte. In Verbindung mit den moderaten Windverhältnissen ergaben sich nur wenige Möglichkeiten für den Höhengewinn. Dadurch gestaltete sich der Flug etwas lokaler als an den vorherigen Tagen.

Tag 5: Aufgrund des anhaltenden Dauerregens war kein Flug möglich. Stattdessen teilte Klaus Ohlmann Eindrücke von seinen Flügen und Erlebnissen mit den Wellen.

Tag 6: Am Morgen prägte ein Schnee- und Graupelschauer den Tag, der erst gegen Mittag nachließ. Am Nachmittag zeigte sich kurz die Sonne, weshalb die Gelegenheit für einen Flug genutzt wurde. Allerdings ergab sich aufgrund der Bewölkung und der schwachen Winde an den Hängen keine Auftriebsquelle. Dies war somit der kürzeste Flug während des Urlaubs, und anschließend wurde das Flugzeug für die Rückfahrt verstaut.

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