Wenn die kalte Jahreszeit über Mainfranken hereinbricht, bedeutet das für die Pilotinnen und Piloten der örtlichen Flugvereine meist die Zeit am Boden zu verbringen, da das Wetter zu weiten Teilen von Schnee oder Regen geprägt ist.

Daher widmen sich die Vereine in dieser Zeit der Wartung, Pflege und Instandsetzung der Gerätschaften, um im Frühjahr – meist Mitte April – unter optimalen Voraussetzungen in die neue Flugsaison starten zu können. 

Auch der Luftsport – Club Karlstadt, der mittlerweile schon seit 1922 also über 100 Jahren am Saupurzel ansässig ist, beginnt nach dem Jahresabfliegen, dem letzten Flugtag der Saison mit Flugwettbewerb und geselligen Vereinsleben, die Winterarbeiten. Ziel ist es dabei die sieben Flugzeuge, darunter vier Segel- und drei Motormaschinen, gründlichen Checks und Prüfungen zu unterziehen. Im Falle von Segelflugzeugen, werden unter anderem die Tragflächen und das Höhenleitwerk demontiert, geprüft und schließlich gereinigt und poliert. Neben optischen Korrekturen kommt es immer mal wieder vor, vom Hersteller angeordnete technische Änderungen umzusetzen. Diese veröffentlichten Instandsetzungsmaßnahmen dienen dazu, das Fluggerät immer an den neusten Stand der Technik anzupassen und die Sicherheit in der Hobbyfliegerei zu gewährleisten. Für diese Fälle besitzt der LSCK eigens vom Luftsportverband ausgebildete Mitglieder, sog.  technisches Personal. Sind umfangreichere Änderungen erforderlich, kommt ein Flugzeug in spezielle Luftfahrtbetriebe, die große technische Instandhaltungen vornehmen können.

Auch für die Nachwuchsabteilung des Luftsport-Clubs haben die Winterarbeiten einen zentralen Stellenwert. So lernen die Flugschülerinnen und Flugschüler unter Anleitung von Fluglehrern und erfahrenen Piloten die Technik des entsprechenden Fluggeräts kennen und können diese Erkenntnisse direkt mit Ihrem fliegerischen Können verbinden.

Den Abschluss jeder Winterarbeiten stellt die sogenannte Jahresnachprüfung dar. Hier nimmt eigens ein technischer Prüfer des Luftsport-Verbands Bayern die Flugzeuge in Augenschein und überprüft jeden Flieger auf seine technisch einwandfreie Funktionsfähigkeit und Korrektheit aller technischen Unterlagen und Dokumentationen. Ähnlich wie beim TÜV eines Autos wird so die Tauglichkeit jedes Luftfahrtgeräts, sei es Segel- oder Motorflugzeug, vor Beginn jeder Saison festgestellt.

Die 101 Flugsaison des LSCK beginnt voraussichtlich Mitte April. Neu in diesem Jahr ist erstmals die Erweiterung des Ausbildungsangebots in der Ultraleichtsparte. So können Interessentinnen und Interessenten ohne fliegerische Vorkenntnisse direkt auf dem vereinseigenen Ultraleichtflugzeug ausgebildet werden. Hierzu absolvierte Patrick Kropp, der bereits viele Jahre Fluglehrer in den USA war, vergangenes Jahr einen Lehrgang, um die entsprechende Ausbildungsberechtigung zu erlangen. Die Ultraleichtklasse erlebt seit vielen Jahren aufgrund der Performance und der deutlich geringeren Unterhaltungskosten einen immensen Aufschwung und gilt in Kennerkreisen als potenzielle Ablöse des klassischen Motorflugs. 

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